Schwerhörigkeit bei Kindern tritt häufiger auf, als allgemein angenommen wird. Etwa 3 von 1.000 Neugeborenen kommen mit einer schwerwiegenden Hörstörung zur Welt. Hinzu kommen Säuglinge, die von Schwerhörigkeiten leichten oder mittleren Grades betroffen sind.
Schwerhörigkeiten können aber auch durch genetische Veranlagung oder z. B. durch Infektionskrankheiten im Laufe der ersten Lebensjahre auftreten.
In jedem Fall ist zu bedenken, dass eine unbehandelte Schwerhörigkeit im Kindesalter nicht nur die Sprachentwicklung gefährdet. Sie beeinträchtigt auch die gesamte Entwicklung Ihres Kindes!
Aus diesem Grund ist die frühzeitige Erkennung einer kindlichen Hörstörung wichtig, damit sie entsprechend behandelt oder versorgt werden kann.
In den Hamburger Krankenhäusern wird beispielsweise in der Regel schon direkt nach der Entbindung ein sogenanntes Neugeborenen-Hörscreening durchgeführt.
Selbst wenn sich bei Ihrem Kind bei diesem Screening auffällige Ergebnisse zeigen, besteht noch kein Anlass zur Sorge. Häufig sind noch vorhandene Fruchtwasserreste im Babyohr für ein "Nichtbestehen" des Screenings verantwortlich.
Zur Gewissheit und nicht zuletzt auch für die zukünftige Entwicklung Ihres Kindes sollten Sie diese Untersuchung auf jeden Fall so bald wie möglich wiederholen lassen.
Bitte denken Sie daran, dass auch ein hochgradig schwerhöriges Kind wie ein gesunder Säugling etwa bis zum Alter von 4 Monaten lallende Geräusche von sich gibt. Erst ab diesem Zeitpunkt, wenn das Lallen zunehmend einen kommunikativen oder nachahmenden Charakter annimmt, können Verzögerungen oder auch Verstummen als auffällige Merkmale einer eventuell vorhandenen Hörstörung erkannt werden.
Durch eine unbehandelte Hörstörung des Kindes in den ersten Lebensjahren kommt es zu einer nicht regelrechten Ausreifung der Hörbahn und der fehlenden Verknüpfung bestimmter Nervenverbindungen, sodass der sogenannte "Höreindruck" nicht korrekt abgelegt wird.
Die Folge ist eine Verzögerung oder Störung der Sprachentwicklung. Sind Anzeichen dafür vorhanden, ist es zum Wohle Ihres Kindes notwendig und wichtig, unbedingt einen Hörtest vornehmen zu lassen. Unter Umständen ist es nur der operativ recht einfach zu behebende Paukenerguss gewesen, der zu einer Sprachstörung geführt hat.
Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter der Rubrik "Sprache und Sprachstörungen".